Rinderrouladen sind ein wahrer Klassiker – meistens sonntags serviert, gern bei Familienfeiern oder auch einfach mal dann, wenn man Lust auf ein herzhaftes, traditionelles Gericht hat. Zartes Rindfleisch, gefüllt mit Senf, Speck, Zwiebeln und Gewürzgurken, dazu eine kräftige Soße und Kartoffeln oder Klöße – das Ganze ist deftig, aromatisch und vollmundig. Da stellt sich nur noch die Frage: Welcher Wein zu Rinderrouladen passt am besten? Ganz gleich, ob man selbst kocht oder eingeladen ist: Ein gut gewählter Wein kann das Gericht perfekt ergänzen. Aber was genau macht eigentlich einen passenden Wein für Rinderrouladen aus?
Kräftige Aromen verlangen nach einem kräftigen Wein
Das Wichtigste: Ein Wein sollte mit dem Gericht mithalten können. Rinderrouladen bringen eine Vielzahl an Aromen mit – durch die Füllung, das Anbraten, das langsame Schmoren und die dunkle Soße. Leichte oder sehr fruchtige Weine gehen da schnell unter. Man braucht also auf jeden Fall etwas mit Substanz.
Trockene Rotweine mit mittlerem bis vollem Körper sind die erste Wahl. Sie bringen genug Tiefe mit, um nicht von der Soße überlagert zu werden, und ergänzen die Röstaromen und die Würze der Füllung auf harmonische Weise. Wichtig ist jedoch, dass der Wein nicht zu viele harte Tannine hat, also nicht zu jung oder zu kantig daherkommt.
Klassisch bis regional
Ein Spätburgunder (auch unter dem französischen Namen “Pinot Noir“ bekannt) passt hervorragend zu Rinderrouladen. Besonders dann, wenn er aus einer kräftigeren Ausbaurichtung kommt. Man sollte dabei eher zu einer Variante aus einer südlicheren Region greifen. Beispielsweise aus Baden oder der Pfalz. Denn diese sind oft etwas fülliger als die aus kühleren Gebieten.
Auch Lemberger (in Österreich bekannt als “Blaufränkisch”) ist eine gute Wahl. Er bringt Würze und Struktur mit, ohne dabei direkt zu dominant zu wirken. Wer es allerdings lieber fruchtig mag, kann auch zu einem gut gereiften Dornfelder greifen – aber besser trocken als halbtrocken.
Internationale Alternativen sind ein “Tempranillo” aus Spanien, ein französischer “Merlot” oder ein “Chianti” aus Italien. Alle passen gut, wenn man die Soße klassisch hält und nicht zu viel Schärfe oder Süße ins Spiel bringt.
Geht auch Weißwein?
Fragen wie diese tauchen öfter auf. Und die Antwort lautet: Ja, jedoch mit Einschränkungen. Wer lieber Weißwein trinkt, sollte einen kräftigen, trockenen Vertreter in Betracht ziehen. Ein im Holzfass gereifter Grauburgunder oder Chardonnay bringt genug Körper mit, um nicht gegen die Roulade unterzugehen. Leichte oder säurebetonte Weißweine wie “Riesling” oder “Sauvignon Blanc” passen hingegen eher weniger gut.
Was beim Kochen zu beachten ist
Verwendet man Wein in der Soße (was natürlich durchaus empfehlenswert ist), sollte man darauf achten, dass der gleiche oder ein ähnlicher Wein auch im Glas landet. Das sorgt für ein stimmiges Gesamtbild. Wichtig ist, den Wein beim Kochen gut einkochen zu lassen, damit sich der Alkohol verflüchtigt und nur das Aroma bleibt.
Fakt ist, dass zu Rinderrouladen ein kräftiger, trockener Rotwein mit weichen Tanninen am besten passt. Wer lieber Weißwein trinkt, sollte auf jeden Fall zu einem körperreichen, holzgereiften Typ greifen. Entscheidend ist, dass der Wein das Gericht begleitet, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Dann wird aus einem klassischen Essen ein rundes Geschmackserlebnis.